Tipps zum Sparen der Heizkosten
Die durch den Ukrainekrieg ausgelöste Energiekrise verunsichert viele Menschen und stellt sie vor die Frage, wie sie durch den Winter kommen. Denn neben dem Autofahren wird der Großteil der Energie aus fossilen Brennstoffen zum Heizen benötigt. Im Energiemix zu Hause schlägt das Heizen der eigenen vier Wände mit rund 2/3 zubuche. Dort bietet sich aber auch das meiste Einsparpotential.
Langfristig sind die effektivsten Maßnahme zur Einsparung der Energie Dämmung der Fassade sowie die Umstellung der Wärmeerzeuger auf moderne, effiziente Geräte, die nach Möglichkeit ganz oder teilweise auf Regenerativen Energien beruhen. Kurzfristig lassen sich solche Projekte oftmals aus zeitlichen oder finanziellen Gründen nicht umsetzen. Mit einigen wenigen Maßnahmen lässt sich der Energieverbrauch dennoch reduzieren.
- Zustand des Wärmeerzeugers überprüfen bzw. die Anlage von einer Fachfirma warten lassen.
- Kontrollieren, ob Luft in den Heizkörpern ist.
- Aluminiumbeschichtete Dämmplatten hinter dem Heizkörper anbringen, um die Außenwand hinter dem Heizkörper nicht unnötig zu beheizen.
- Nicht mehr heizen, als man muss. Wenn man einen Pullover anzieht, kann die Raumtemperatur ruhig um 1 °C bis 2 °C abgesenkt werden. Jedes Grad weniger spart im Mittel 6 % Heizkosten!
- Wenn Sie in einem älteren Haus wohnen und Ihr Heizkörpernetz nicht hydraulisch abgeglichen ist, sollte man eine Fachfirma mit einem hydraulischen Abgleich beauftragen.
- Damit ein Heizkörper seine Leistung entfalten kann, nutzt er die Luftkonvektion. Die warme Luft wird vom Heizkörper nach oben abgestrahlt, wandert zum gegenüberliegenden Ende des Raums, kühlt anschließend ab und sinkt herunter. Anschließend wird sie zwischen die Konvektorplatten angesaugt, erwärmt und steigt wieder an. Es entsteht ein Konvektionskreis. Deswegen muss darauf geachtet werden, dass der Heizkörper nicht verdeckt ist. Ein Sofa, Schreibtisch, Vorhänge oder trocknende Sachen über dem Heizkörper stören massiv die Konvektion.
- Achten Sie darauf, dass Rohrleitungen ausreichend gedämmt sind. Insbesondere in Bereichen, wo die Wärmeabstrahlung dem Haus nicht zugutekommt. Als Faustregel für die Rohrisolierung der Heizungsleitungen sollte gelten:
- im Wohnbereich: 50 %
- im Nichtwohnbereich: 100 %
- im Außenbereich oder im Erdreich: 200 %
- Rollläden oder Jalousien sollten abends heruntergelassen werden. Dadurch bildet sich zwischen der Glasscheibe und den Rollläden eine isolierende Luftschicht.
- Nur heizen, wenn es erforderlich ist. Für die Nacht bzw. wenn man tagsüber nicht zu Hause ist, kann man die Temperatur absenken. Wenn man keinen eigenen Heizkessel mit entsprechenden Zeitprogrammen hat, lässt sich die Temperaturabsenkung mittels elektronischen Heizkörperthermostaten programmieren oder aus der Ferne per App bedienen.
- Zur Heizunterstützung einen Kamin verwenden. Aber keinen Elektrokamin! Laut einer repräsentativen Umfrage des Vergleichportals Verivox denken 35 Prozent der Bundesbürger über die Anschaffung von Heizlüftern, elektrischen Radiatoren oder Heizstrahlern nach, um über den Winter zu kommen[1]. Dabei ist das Heizen mittels elektrischen Stroms deutlich teurer als mit Öl oder Gas. Denn Strom ist im Gegensatz zu beiden letzteren keine Primärenergie. Elektrischer Strom muss aus den Primärenergien erst erzeugt werden, was mit Logistik, Investitionen und Energieverlusten einhergeht. Eine Kilowattstunde elektrischen Stroms ist im Schnitt dreimal so teuer als eine Kilowattstunde, die aus Primärenergiestoffen erzeugt wurde. Das Heizen mit Strom lohnt sich nur bei Wärmepumpen oder als Hilfsheizung in Verbindung mit einer PV-Anlage.
Siehe auch
- Energieverbrauch verschiedener Haustypen
- Prozentualer Anteil des Heizverbrauchs übers Jahr
- Historische Preisentwicklung von Rohöl