Sterne
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Ein Stern ist eine massive Kugel aus Gas und Plasma, die ihre Energie aufgrund der Kernfusion in Form von elektromagnetischer Strahlung abgibt. Die nahezu perfekte Kugelform ergibt sich aus dem Gleichgewicht der zum Zentrum gerichteten Gravitation und dem inneren Druck. Der uns am nächsten stehende Stern ist unser Heimatgestirn Sonne.
Zahlen und Fakten
- Der nächstgelegene extrasolare Stern ist Proxima Centauri. Er ist "nur" 4,3 Lichtjahre von uns entfernt. Obwohl das in galaktischen Maßstäben quasi um die Ecke ist, ist es doch für unsere irdischen Verhältnisse unerreichbar weit. Eine konventionelle Feststoffrakete, die durch ausgeklügelte Flyby-Manöver auf 12 km/s beschleunigt werden kann, würde für diese Strecke immer noch mehr als 100.000 Jahre benötigen. Proxima Centauri ist zugleich einer der kleinsten Sterne. Mit nur 150-fachen Masse des Jupiters schaffte er es gerade noch ein Stern zu werden. Dabei ist er aber ein Winzling: er ist gerade mal um den Faktor 1,5 größer als Jupiter.
- Der größte Stern in der Galaxis ist vermutlich μ-Cephei im Sternbild Cepheus (der König). Sein Durchmesser ist schätzungsweise 2.400-mal größer als der der Sonne. Bei dieser Größe hätte der μ-Cephei einen Durchmesser von 3.360 Millionen Kilometer und würde weit über die Uranusumlaufbahn hinausreichen. Trotz dieser enormen Ausdehnung besitzt der Riese etwa die 20-fache Sonnenmasse.
- Der massenreichste Stern in der Galaxis ist Eta Carinae. Er befindet sich auf der südlichen Hemisphäre im Sternbild Schiffskiel (Carina). Seine Masse ist 100 größer als die der Sonne, seine Strahlungsemittierung ist sogar 5 Millionen größer. Der 8.000 bis 10.000 Lichtjahre entfernte Gigant erscheint uns als Stern 6. Größenklasse. In den Jahren 1833 - 1843 war er zeitweilig zweithellster Stern nach Sirius. Er ist hochgradig instabil und wird in naher Zukunft als Supernova enden.
- Den kleinsten Durchmesser aller Sterne haben die Neutronensterne. Bei einer Masse, die der Sonne entspricht, sind sie nur 10 - 12 km groß.
- Bedeckungsveränderliche Sterne sind Doppelsternsysteme, deren Bahn so geneigt ist, dass die Sterne sich von der Erde aus gesehen beim Umkreisen verdecken und so die Helligkeitsschwankungen erzeugen. Die kürzeste bekannte Periode dabei besitzt das Sternsystem RX J1914+24 in den Jagdhunden. Beide Sterne umkreisen einander in nur 9,5 Minuten.[1]
- Die sogenannten "Fixsterne" sind natürlich nicht fix; sie besitzen eine spezifische Eigenbewegung, die zwar nicht wahrnehmbar, jedoch messbar ist. Diese Eigenbewegung beträgt aufgrund der riesigen Entfernungen unter den Sternen selten mehr als 1 Bogensekunde im Jahr. Für den Barnardstern beträgt diese Größe 10,3 Bogensekunden im Jahr. Das bedeutet, dass der Stern in 180 Jahren am Firmament eine Entfernung zurücklegt, die dem Durchmesser des Vollmondes entspricht (ca. 30 Bogenminuten). Solch eine große Eigenbewegung erklärt sich durch die relative Nähe zum Sonnensystem. Der Barnardstern ist der zweitnächste Stern nach dem α-Zentauri-System. Die Entfernung zu ihm beträgt lediglich 1,8 Parsec. Es handelt sich dabei um einen roten Zwerg der Spektralklasse M5, mit einem 6-mal kleinerem Radius als der der Sonne und nur 15% ihrer Masse.[2]
- Zu den ältesten Sternen in der Milchstraße gehören die Sterne in den Kugelhaufen.