Spätantike

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Die Spätantike bezeichnet in der Geschichtswissenschaft die Übergangszeit zwischen der klassischen Antike und dem Mittelalter. Sie umfasst grob den Zeitraum vom späten 3. Jahrhundert bis etwa zum Ende des 6. oder 8. Jahrhunderts n. Chr., je nach Region und Forschungsansatz.

Zeitraum und Abgrenzung

Ein gängiger Beginn der Spätantike ist die Regierungszeit von Diokletian (ab 284), der das Römische Reich grundlegend reformierte. Als Endpunkt gilt entweder der Untergang des Weströmischen Reiches 476 n. Chr., die Justinianische Epoche im Osten (bis 565), oder der Beginn der karolingischen Ära um 800 n. Chr.

Die Spätantike wird oft als eigenständige Epoche zwischen Antike und Mittelalter verstanden, da sie tiefgreifende Transformationen in Politik, Religion, Gesellschaft und Kultur erlebte.

Merkmale

Politisch

Kulturell und religiös

Wirtschaftlich und sozial

  • Rückgang städtischer Strukturen im Westen
  • Zunehmende Ländlichkeit (Rückgang der urbanen Kultur)
  • Wandel der sozialen Ordnung und der Rechtsstrukturen

Bedeutende Persönlichkeiten

Bedeutung und Bewertung

Die Spätantike wurde lange Zeit als Epoche des Niedergangs (decadentia) betrachtet. Neuere Forschungen betonen jedoch zunehmend Kontinuitäten und kulturelle Blütephasen, etwa im byzantinischen Raum oder bei der Verbreitung des Christentums.

Siehe auch

Literatur

  • Peter Brown: Die Welt der Spätantike. München: C.H. Beck, 1989.
  • Alexander Demandt: Die Spätantike: Römische Geschichte von Diocletian bis Justinian 284–565 n. Chr. München: C.H. Beck, 2007.
  • Mischa Meier: Geschichte der Völkerwanderung. München: C.H. Beck, 2019.

Weblinks