Mond
Der Mond ist ein natürlicher und einziger Satellit der Erde. Der Mond ist das zweithellste Himmelsobjekt nach der Sonne und kann eine scheinbare Helligkeit von −12,71 mag entwickeln.
Die Entstehung des Mondes geht auf ein katastrophales Ereignis in der Frühgeschichte des Sonnensystems zurück, als ein etwa marsgroßer Protoplanet Theia mit der Erde kollidierte. Diese Hypothese wird von zahlreichen Computersimulationen gestützt. Auch die Isotopenvergleiche mit dem Mondgestein, die Apollo-Astronauten zur Erde mitbrachten, sprechen dafür.
Der Mond zeigt der Erde ein und dieselbe Seite aufgrund der sogenannten gebundenen Rotation. Während einer Erdumrundung vollführt er genau eine Drehung. Das liegt an der Libration. Wenn der Mond im Perigäum steht, kann ein Beobachter auf der Erde etwas mehr von der rechten Seite des Mondes sehen, wenn er im Apogäum steht, etwas mehr von der linken Seite (Libration in Länge). Durch die Neigung der Bahnebene zur Rotationsachse um 6,7° kann man im Laufe eines Monats zeitweilig über den Nordpol bzw. über den Südpol hinwegsehen[1][2]
Der Mond bremst die Erdrotation um ca. 20 Mikrosekunden pro Jahr ab. Die Rotationsenergie der Erde wird dabei in Wärme umgewandelt und der Drehimpuls wird auf den Mond übertragen, der sich dadurch um etwa 3 - 4 Zentimeter pro Jahr von der Erde entfernt. Dieser schon lange vermutete Effekt ist seit etwa 1995 durch Laser-Distanzmessungen abgesichert. Vor ca. 400 Millionen Jahren dauerte ein Tag auf der Erde nur 21,7 Stunden. Man konnte dies an der Kalkbildung versteinerter Meerestiere nachweisen. Die Gezeitenkräfte, die der Mond auf die Erde ausübt, wirken sich nicht nur auf die Meere aus. Auch Landmassen heben und senken sich um bis zu 50 cm.
Der Mond weist eine schwache geologische Aktivität auf. Die von den Apolloastronauten installierten Seismometer registrieren etwa 500 Mondbeben pro Jahr. Die Mondbeben sind relativ schwach. Die meisten liegen bei einer Stärke von 2 auf der Richterskala, einige der stärksten erreichten einen Wert von 5. Der Grund für die Beben ist nicht die Plattentektonik wie auf der Erde, sondern der Gravitationseinfluss der Erde. Die Häufigkeitsspitzen der Beben liegen beim Apogäum- und Perigäum-Durchgang, also alle 14 Tage.[3]
Der Mond ist einundachtzigmal leichter als die Erde. Die Anziehungskraft des Mondes ist 6-mal geringer als die der Erde. Unser Trabant besitzt den größten Krater des Sonnensystems: die Aitken-Depression. Mit 2.500 km im Durchmesser ist er nur 1000 km kleiner als der gesamte Mond.
Mond ist bisher der einzige Himmelskörper, der von Menschen betreten wurde. Die amerikanischen Apolloastronauten haben 382 kg Mondgestein zur Erde gebracht. Die Russen waren etwas bescheidener: lediglich 300 g des Mondmaterials konnten sie zur Erde mit den Raumsonden Luna 16, Luna 20 und Luna 24 befördern.
Die Wissenschaft von der Geologie des Mondes heißt Selenologie (nach der griechischen Mondgöttin Selene).
Amateuraufnahmen
Aufnahmen von Erdmond mit dem 3,5-Zoll-Spiegelteleskop Meade ETX-90 EC.