Erster Kreuzzug
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Kriege der Weltgeschichte | |
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Erster Kreuzzug | |
Zeit | 1095 - 1099 |
Ort | Naher Osten |
Gegner | |
Heiliges Römisches Reich Frankreich England Byzantinisches Reich Grafschaft Apulien Armenisches Königreich von Kilikien |
Seldschuken Danischmenden Fatimiden Almoraviden Abbasiden |
Militärische Stärken | |
30.000 - 35.000 Infanterie ~ 5.000 Kavallerie |
unbekannt |
Verluste | |
unbekannt | unbekannt |
Sieger | Einnahme Jerusalems durch die Kreuzfahrer, Gründung des Königreichs Jerusalem. |
Zeitleiste
Vorgeschichte
- 395 - Nach der Teilung des Römischen Reiches fällt Palästina an das Oströmische Reich.
- 637 - Islamische Expansion. Palästina wird von den Arabern eingenommen.
- 1097 - Schlacht von Manzikert. Die Seldschuken besiedeln Anatolien. Der byzantinische Kaiser Alexios I. Komnenos bittet die weltlichen und geistigen Oberhäupter des westlichen Europas um Hilfe. Angeblich würden die moslemischen Eroberer die heiligen Stätten des Christentums entweihen.
Kreuzzug
- 18. bis 28. November 1095 - Synode von Clermont. Der Papst Urban II. ruft in einer flammenden Rede zur bewaffneten Pilgerfahrt in das Heilige Land auf. Er verspricht allen Teilnehmern des Kreuzzugs die vollkommene Indulgenz. Die Menschen reagieren mit Beifall.
- Frühjahr 1096 - Der Volkskreuzzug. Eine unorganisierte Volksmasse bricht in Richtung Jerusalem auf. Bereits in Ostfrankreich, Rheinland und Serbien kam es zwecks Lebensmittelbeschaffung zu Gewaltübergriffen auf die einheimische Bevölkerung sowie zu Pogromen gegen die Juden, die wie Moslems auch als Feinde des Christentums angesehen wurden. Der aus bis zu 40.000 Mann bestehende Volkskreuzzug wird bei Nicäa von den Truppen der Seldschuken zerschlagen. Die meisten Kreuzfahrer werden getötet. Jene, die überleben, werden in Sklaverei verkauft. Nur rund 3.000 Mann überleben und schließen sich in Konstantinopel dem Hauptzug an.
- 1096 - Formierung des Kreuzfahrerheeres, das hauptsächlich aus Franzosen, Normannen, Flamen und Lothringern besteht. Zwischen November 1096 und April 1097 treffen mehrere große Züge in Konstantinopel ein. Das gesamte Heer beläuft sich auf rund 60.000 Menschen.
- 14. Mai bis 19. Juni 1097 - Belagerung von Nicäa. Nach einem Monat ergibt sich die Stadt einer kleinen byzantinsichen Abteiling. Der Hauptteil der Kreuzfahrer ist darüber verärgert, da ihnen die Plünderung der Stadt entging.
- 1. Juli 1097 - Schlacht von Doryläum. Das christliche Heer schlägt die Armee des Sultans Kilij Arslan I. und kann sich nun ungehindert seinen Weg durch Kleinasien bahnen.
- 21. Oktober 1097 bis 2. Juni 1098 - Die Kreuzfahrer belagern Antiochia. Beide Seiten werden von Hungersnot geplagt. Schließlich wird die Stadt durch einen Verrat von den Kreuzfahrern erstürmt. Sie veranstalten ein Blutbad an der muslimischen Bevölkerung. Die meisten Christen in der Stadt werden verschont.
- 7. Juni bis 28. Juni 1098 - Die Truppen des Atabegs von Mosul Kerboga beginnen nur fünf Tage nach Ende der Belagerung mit einer neunen Belagerung der Stadt. Die Moral der Kreuzfahrer, die Hunger litten und in der Stadt keine weiteren Lebensmittelvorräte entdeckten, sank erheblich. In dieser verzweifelten Lage hatte ein einfacher Mönch namens Peter Bartholomäus die Vision, in der ihm der heilige Andreas erschien und ihm den Aufenthaltsort der Heiligen Lanze zeigte. Man fand an der prophezeiten Stelle tatsächlich die Spitze einer Lanze, was sich positiv auf die Kampfmoral der Truppen auswirkte. Die Kreuzfahrer stellten sich dem moslemischen Heer zum Kampf und konnten den Sieg für sich verbuchen. Der Fürst von Tarent Bohemund gründet das Fürstentum Antiochia.
- Ende 1098 - Auf der Suche nach Lebensmitteln erobern und plündern die Kreuzfahrer die syrische Stadt Maarat an-Numan. Laut zahlreichen Quellen kommt es in der Stadt zum Kannibalismus.
- 7. Juni 1099 - Mit rund 15.000 Mann erreichen die Kreuzfahrer Jerusalem und beginnen mit der Belagerung der Stadt. Hunger und Not herrschten immer noch bei den christlichen Truppen. Die Stadt war hingegen gut auf die Belagerung vorbereitet. Die Bewohner der Stadt schütteten alle Brunnen zu und fällten sämtliche Bäume, damit die Kreuzfahrer keine Belagerungsmaschinen bauen konnten. Ein verzweifelter Sturmangriff am 13. Juni scheitert. Schließlich konnten die Kreuzfahrer Bauholz aus Samarien beschaffen und mit dem Bau von Belagerungsgeräten und Katapulten beginnen. Am 15. Juli 1099 gelang es ihnen, die Mauern zu erstürmen und in die Stadt einzudringen. Das dort veranstaltete Blutbad unter der zivilen Bevölkerung war beispiellos grausam. Wie die Quellen berichten, metzelten die Kreuzfahrer Moslems, Juden und einigen in der Stadt verblieben Christen nieder, gleichen welchen Alter und Geschlechts. Christliche und muslimische Chronisten berichten, dass die Kreuzfahrer bis zu den Knöcheln im Blut wateten und die Strassen von verstümmelten Leichen und abgeschlagenen Gliedern und Köpfen gesäumt waren. Das Massaker dauerte bis zum Morgengrauen des 16. Juni an. Zwischen 30.000 bis 70.000 Menschen sollen dabei den Tod gefunden haben.
- 22. Juli 1099 - Errichtung des Königreichs Jerusalem. Der Graf von Boulogne Gottfried wird der erste König (advocatus sancti sepulchri "Verteidiger des Heiligen Grabes") des Kreuzfahrerstaates.
- 12. August 1099 - Schlacht von Askalon. Die Fatimiden scheitern endgültig, das christliche Heer zu zerschlagen. Von den meisten Historikern wird die Schlacht als eines der letzten Ereignisse des Ersten Kreuzzugs angesehen.
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