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Wann ein Saunabesuch gesund ist
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Der Sauna wird gesundheitsfördernde bis heilende Wirkung nachgesagt. Sie soll leichte Erkältungen kurieren und eine belebende Wirkung auf den Körper haben. Das ist in der Tat in vielen Studien nachgewiesen und steht als Fakt fest. Darf man aber in die Sauna, wenn man gesundheitlich angeschlagen ist oder eine chronische Erkrankung hat?
In Finnland ist die Saunakultur seit über 2000 Jahren nachzuweisen. Wahrscheinlich geht das Trockenluft- oder Dampfbaden auf die Steinzeit zurück. Sicher wissen wir es nicht, wohl aber, dass die belebende Wirkung eines Saunabesuchs in abweichender Ausprägung in vielen Kulturen beliebt war. Sei es die römische Therme, das türkische Hammam, das japanische Sento oder die nordamerikanische Schwitzhütte Inipi. In nordeuropäischen Breiten hat sich die finnische Sauna durchgesetzt.
Finnische Sauna
Hierzulande und in anderen Ländern der nördlichen Breiten ist diese Saunaart sehr beliebt. Besonders in der kalten, feuchten Jahreszeit stärkt der Besuch der finnischen Sauna die Abwehrkräfte des Körpers und steigert das Wohlbefinden. Bei schweißtreibenden Temperaturen zwischen 80 und 100 °C wird die Oberfläche des Körpers auf 40 bis 42 °C erwärmt. Die hohe, trockene Lufttemperatur aktiviert mehrere physiologische Prozesse im Körper, die wir als wohltuend empfinden und die eine vitalisierende Wirkung haben. Auch die Innentemperatur des Körpers steigt leicht an, was mit einem künstlichen Fieber gleichzusetzen ist. Eventuell vorhandene Krankheitserreger wie Viren bestehen aus Eiweißverbindungen, die bei erhöhter Temperatur zerstört werden. Die Gefäße werden erweitert und der Körper wird zur Schweißbildung angeregt, um die überschüssige Wärme abzugeben. Durch regelmäßige Saunabesuche wird das Herz-Kreislauf-System positiv beeinflusst und die Elastizität der Gefäße trainiert. Nachweisbar ist auch eine langsamere Hautalterung, wenn man mindestens einmal in der Woche in die Sauna geht.
Allerdings wird der Körper beim Saunieren nicht entschlackt, wie es in Alternativmedizin oft beschrieben wird. Schlacke sollen vermeintliche Giftstoffe sein, die sich im Körper dauerhaft anlagern sollen. Eine Schwitzkur vermag es leider nicht, was normalerweise Organe wie Leber, Nieren und Darm leisten. Auch ein Muskelkater ist nach dem Sport durch Saunabesuch nicht zu vermeiden, weil die Schmerzen durch kleine Risse im Muskelgewebe entstehen. Allerdings fördert Sauna die Durchblutung. So kann der Körper die beschädigten Muskelfasern schneller reparieren.
Trotz der neumodischen Behauptung, dass man beim Saunieren lediglich Wasser verliere, kann Sauna beim Abnehmen eine unterstützende Funktion spielen. Indem der Körper bei einem Saunabesuch gegen die Steigerung der Körpertemperatur mit Schweißproduktion ankämpft, wird viel Energie benötigt. Die angenehme Müdigkeit nach der Sauna ist die Folge der körperlichen Beanspruchung. Wer den gesteigerten Energiebedarf nicht gleich mit Essen ausgleicht, hat gute Chancen, echte Pfunde zu verlieren. In Kombination mit Sport lässt sich dieser Effekt noch mehr steigern.
Darf jeder in die Sauna?
Finnen sagen: "Wer in die Sauna gehen kann, der kann in die Sauna gehen." Hinter dieser Volksweisheit steckt die Aussage, dass ein Saunabesuch für Alt und Jung prinzipiell unbedenklich ist. Dies gilt jedoch nur für gesunde Menschen. Wer sich krank fühlt, stark erkältet ist oder sich sehr körperlich beansprucht, der sollte von einem Saunabesuch abhalten. Das gilt vor allem für Menschen mit Fieber oder Entzündungen. Ein Saunabesuch wäre in diesem Fall kontraproduktiv und für den Körper eine zusätzliche Belastung.
Vorsicht geboten ist bei Herz-Kreislauf-Beschwerden, Asthma, Nierenleiden, Venenthrombose oder entzündlichen Autoimmunerkrankungen wie Rheuma. Prinzipiell darf man auch mit solchen Erkrankungen in die Sauna. Es sollte jedoch darauf geachtet werden, dass man die Sauna bei niedrigeren Temperaturen und nicht zu lange genießt. Um die letzten Unsicherheiten aus dem Weg zu räumen, sollte ein Facharzt konsultiert werden.
Bei Asthmatikern und Allergikern können Aufgüsse Anfälle auslösen. Insbesondere, wenn Aufgüsse ätherische Öle und andere Duftstoffe enthalten. Es sollte jeder für sich individuell herausfinden, was einem gut tut und gegebenenfalls auf Aufgüsse verzichten. Bei Herz-Kreislauf-Leiden oder bei Asthma sollte auf Kaltwassergüsse verzichtet werden. Sie können Blutdruckschwankungen und Anfälle auslösen. Das langsame Abkühlen an freier Luft ist dagegen kein Problem.
Östlich von Finnland, in Russland, ist eine verwandte Saunaart beliebt - die Banja. In der traditionellen russischen Banja ist die Lufttemperatur bis zu 130 °C heiß. Zum Ritual der russischen Banja gehört das sanfte Abschlagen der aufgewärmten Haut mit im Wasser aufgeweichten jungen Birkenzweigen - dem Wenik. Das lässt die Hautporen noch weiter öffnen, und die Blutzirkulation wird angeregt. In Verbindung mit hohen Temperaturen in der Banja ist diese Prozedur für Ungeübte ziemlich anstrengend.
Wer eine milde Entspannung mag, für den ist ein Dampfbad die bessere Alternative. Mit Temperaturen zwischen 35 und 65 °C wird der Körper nicht so stark beansprucht wie in der finnischen Sauna oder der russischen Banja. Dampfbäder eignen sich besonders für gesundheitlich angeschlagene, ältere oder chronisch kranke Menschen. Bei Asthma bronchiale sollte zunächst getestet werden, ob ein Dampfbad die Symptome lindert oder eher verstärkt. Bei manchen Asthmatikern lösen Dämpfe Hustenreiz aus.
Besonders in der im Herbst und im Winter bringt Sauna die meiste Entspannung. Wegen ihrer beruhigenden Wirkung ist der Saunabesuch vor allem Abends zu empfehlen. Angenehme Müdigkeit sorgt zusätzlich für einen gesunden, erholsamen Schlaf.