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Rückenschmerzen - Ursachen und Prävention
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Fast jeder Deutsche leidet im Laufe seines Lebens an Rückenschmerzen. Ursachen dafür können vielfältig sein: falsche Beanspruchung von Muskeln, Übergewicht, Bewegungsmangel oder Verschleiß der Wirbel. Eine der Ursachen ist häufig eine falsche Schlafposition.
Inhaltsverzeichnis
Anatomie der Wirbelsäule
Der Mensch gehört zur Klasse der Tetrapoden, den vierfüßigen Landwirbeltieren. Allen Tetrapoden gemein ist eine Wirbelsäule, die die Funktion eines tragenden Konstruktionselements übernimmt und den zentralen Teil des Nervensystems - das Rückenmark - elastisch umhüllt.
Bei den meisten Wirbeltieren befindet sich die Wirbelsäule in annähernd waagerechter Position. Die evolutionäre Entwicklung des Menschen verlieh ihm einen aufrechten Gang auf zwei Füßen. Welche Mechanismen dabei eine Rolle spielten und welchen evolutionären Vorteil die Hominiden dabei hatten, sei hier erst einmal dahin gestellt. Das Augenmerk sollte vielmehr darauf gerichtet werden, dass beim zweibeinigen Menschen die Wirbelsäule fast das ganze Gewicht trägt. Der aufrechte Gang hatte einen hohen Preis - Rückenschmerzen aufgrund einer höheren Belastung der Wirbelsäule.
Die menschliche Wirbelsäule zeichnet sich durch mehrere Kurven in der so genannten Doppel-S-Form aus. Die doppelt S-förmigen Krümmung der Wirbelsäule ermöglicht dem Menschen den aufrechten Gang. Die Biegungen dämpfen zudem die Stöße ab und schützen vor allem das Gehirn vor Erschütterungen. Trotz dieser ausgeklügelten Mechanismen, mit denen die Natur unseren Körper ausstattete, kommt die aufrecht stehende Wirbelsäule nicht an den Gesetzen der Physik umhin, dass sie die Last des Körpers tragen müsse. Unser, größtenteils durch Mangel an Bewegung gekennzeichneter Lebensstil, verstärkt noch weiter diesen Missstand. Die Folge - Rückenschmerzen.
Ursachen der Rückenschmerzen
Die Rückenschmerzen sind sehr komplex, die Ursachen sind vielfältig und individuell. Bei der Diagnose wird zwischen organisch bedingten Rückenschmerzen (Skelett oder Muskulatur betreffend) und unspezifischen Rückenschmerzen (psychosomatisch bedingt bzw. ohne konkrete organische Ursachen) unterschieden. Rückenschmerzen sind nach Atemwegsinfektionen der zweithäufigste Grund für einen Arztbesuch.
Lässt man die psychosomatischen und unfallchirurgisch-orthopädischen Ursachen außen vor, lassen sich die Rückenschmerzen trotz ihrer Komplexität auf einige wenige Faktoren zurückführen: Sitztätigkeit und allgemeiner Bewegungsmangel (häufig in Kombination mit Übergewicht) sowie falsche Schlafposition in Verbindung mit ungeeigneter Unterlage.
Richtige Erholung
Während man nach beginnenden Rückenschmerzen präventive und kurative Maßnahmen in Form von Gymnastik, Massagen und Bewegung ergreift, wird die Lage der Wirbelsäule während des Schlafs unterschätzt - einer Tätigkeit, mit der wir ein Drittel unseres Lebens verbringen.
Schlaf ist notwendig für die Erholung und Regeneration des Gehirns, der Organe und der Körperfunktionen. Schlafmangel oder schlechte Schlafqualität wirken diesen lebenswichtigen Regenerationsmechanismen entgegen und machen uns anfälliger für Krankheiten. Ist der Schlaf nicht erholsam, kommt es zur Störung der Stoffwechselvorgänge und zu vorzeitigen Alterserscheinungen. Aktuelle Studien erhärten auch den Verdacht, dass Schlafstörungen generell Schmerzen und Schmerzsensibilität verstärken können. Das gilt sowohl für Rücken- als auch für allgemeine Schmerzen.
Etwaige Kopfschmerzen nach dem Aufwachen könnten ein Hinweis auf Nackenverspannungen sein bedingt durch falsche Lage der Halswirbelsäule. Grund sind oft falsche Unterlagen wie Kissen oder Matratzen.
Richtige Bettunterlage
Es scheiden sich die Geister, welche Matratze für die Wirbelsäule am schonendsten ist und den gesunden Schlaf fördere. Kaltschaum, Federn oder Boxspring? Früher propagierte man eine harte Unterlage oder den Schlaf auf dem Fußboden. Heute gilt diese Meinung jedoch als überholt. Experten empfehlen solche Matratzen, die sich durch ihre Elastizität der natürlicher Form der Wirbelsäule anpassen, um die Druckbelastung möglichst über die ganze Körperlänge zu verteilen.
Eine Matratze sollte demnach weder zu weich noch zu hart sein. Zwar vergeben Hersteller für ihre Produkte Härtegrade, doch sind diese nirgendwo normiert. Außerdem wird bei den Härtegraden das Körpergewicht nicht berücksichtigt. Gerade bei Eheleuten kann sich das Körpergewicht erheblich unterscheiden. Mit der Folge, dass eine Doppelbettmatratze für den einen zu weich ist, während der andere durchhängt.
Eine Alternative könnte ein Wasserbett liefern. Wasserbetten gibt es in Industriegesellschaften erst seit einigen Jahrzehnten. Nomadenvölker verwenden sie jedoch schon seit Jahrhunderten. Die Wüstennomaden vernähten Ziegenhäute, in die sie Wasser füllten, um darauf sitzen und schlafen zu können. Tagsüber erhitzte sich dieses Wasser im heißen Wüstenklima und gab die Wärme während der kühlen Nächte langsam ab.
Am Prinzip eines Wasserbetts hat sich bis heute nichts geändert, abgesehen von luxuriösen Features und modernen Materialien. Im Vergleich zu herkömmlichen Matratzen wird der Druck eines auf dem Wasserbett liegenden Körpers gleichmäßig auf alle Körperpartien verteilt. Die Wassermatratzen passen sich somit an individuelle Körperform an.
Es wird zwischen Wasserbettmatratzen für Softside- oder Hardsidewasserbetten unterschieden sowie Masterpiece-Wasserbetten. Hardside-Systeme bestehen aus einem stabilen Bettrahmen, der das Wasserreservoir umfasst, mit einer vergleichsweise harten Kante, die man am Bettrand als solche wahrnimmt. Bei Softside-Systemen sorgt ein breiter, wärmedämmender Schaumstoffrahmen für mehr Einstiegskomfort und besseres Liegegefühl am Bettrand. Masterpiece-Wasserbetten kombinieren die Vorteile beider zuvor beschriebener Systeme.
Wasserbette wurden ursprünglich für den Einsatz im medizinischen Bereich konzipiert, wo sie auch heute noch Verwendung finden. Viele Orthopäden empfehlen Wasserbette für Patienten mit chronischen Rückenschmerzen.