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Erkrankungen der Nase - wenn mit unserem Riechorgan etwas nicht stimmt


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Atmung geschieht unbewusst und idealerweise durch die Nase. Die Nase ist ein komplexes Sinnesorgan und erfüllt viele wichtigen Funktionen, die über das bloße Riechen hinausgehen. Sie erwärmt und befeuchtet die eingeatmete Luft und filtert mit Hilfe der Nasenhaare und des Nasensekrets größere und kleinere Staubpartikel ab und hindert Erreger daran, tiefer in die Atemwege zu gelangen. Meist wird uns die Atmung erst dann bewusst, wenn die Funktion der Nase gestört ist.

Ein männlicher Patient mit Sinus maxillaris (Kieferhöhlenentzündung)

Jeder von uns hat mindestens einmal im Jahr eine der häufigsten Nasenerkrankungen - Rhinitis oder einfach Schnupfen. Ausgelöst wird Rhinitis in der Regel durch Atemwegsinfektionen verursachende Viren, seltener durch Bakterien. Hält der Schnupfen über längere Zeit an, kann er in eine Kieferhöhlen-, Stirnhöhlen- oder Nasennebenentzündung (Sinusitis) übergehen. Bei den Nasennebenhöhlen handelt es sich um mit Schleimhaut ausgekleidete Hohlräume im Schädel. Wenn die Luftgänge infolge eines lang andauernden Schnupfens verstopft sind, kann das Nasensekret nicht abfließen und bildet in den Hohlräumen einen ausgezeichneten Nährboden für Bakterien. Mit der Folge, dass eine akute Nasennebenhöhlenentzündung entsteht.

Symptome einer akuten Sinusitis sind Kopfschmerzen, Druckgefühl hinter dem Nasenbein, in den Augen oder der Stirn. Oft auch einseitig. Verstärkt wird das Druckgefühl, wenn man den Kopf nach unten neigt oder auf einem Bein hüpft. Zudem kann es vermehrt zur Produktion eines eitrigen Nasenschleims kommen, der auch Bluteinschlüsse beinhalten kann. Der Abgang des Nasenschleims geschieht oft einseitig oder über den Rachen und kann je nach Schwere der Infektion einen fauligen Geruch aufweisen. Dies ist insbesondere bei einer Kieferhöhlenentzündung der Fall.

Eine Nasennebenhöhlenentzündung heilt normalerweise innerhalb weniger Tage von selbst ab. Unterstützend beim Heilungsprozess sind abschwellende Nasentropfen, viel Flüssigkeitszufuhr sowie Dampfinhalationen mit Kamille oder Fenchel. Bei hartnäckigen Nasennebenhöhlenentzündungen kann auch Antibiotika verschrieben werden. Allerdings gehen die meisten Infektionen des Nasen-/Rachenraums auf Viren zurück. Antibiotikatherapie kann höchstens der Keimung von Bakterien als Folge einer Sekundärinfektion entgegenwirken.

Eine Nasennebenhöhlenentzündung kann nicht nur aus einer Erkältung heraus entstehen, sondern auch andere Ursachen haben: Fehlbildung der Nase, Allergien, Pilzinfektionen oder Polypen. Bleibt eine akute Sinusitis länger bestehen, kann sie sich zu einer Chronischen entwickeln. Sie kann die Lebensqualität maßgeblich einschränken und ist medikamentös schwerer in Griff zu kriegen. Neben Nasenspülungen und Inhalationen haben sich vor allem kortisonhaltige Nasensprays als hilfreich erwiesen. Ob Antibiotika bei einer chronischen Sinusitis helfen, ist fachlich umstritten. Auch normale abschwellende Nasentropfen können hilfreich sein. Doch Vorsicht vor Missbrauch! Bei lang andauernder Benutzung von Nasensprays kann eine Abhängigkeit entstehen, wodurch die Schleimhaut die Fähigkeit zur Regeneration verliert. Wenn die konservativen Behandlungsmethoden über einen längeren Zeitraum keine Besserung bewirken, könnte eine OP Abhilfe schaffen. Eine chronische Nasennebenhöhlenentzündung ebenso wie viele andere Erkrankungen der Nase darf nicht unbehandelt bleiben. Wegen der Nähe zum Gehirn können lebensgefährliche Komplikationen auftreten.

Nasenscheidewandverkrümmung

Als Nasenscheidewand wird die knöcherne Trennwand zwischen zwei Nasenhälften bezeichnet. Bei vielen Menschen weicht sie von der idealen Symmetrie ab. Sie ist häufig angeboren, entsteht aber nicht selten durch physische Traumata. Ist die Abweichung auffällig, kommt es beim Atmen zur asymmetrischen Strömungsverhältnissen. Dies bewirkt das nächtliche Schnarchen und begünstigt eine Nasenschleimhautentzündung und damit verbundene Erkrankungen. Eine exakte Diagnose erfolgt durch eine Computertomografie (CT). Eine Nasenscheidewandverkrümmung kann mittels einer recht unkomplizierten Operation begradigt werden. Im Zuge der OP der Nasenscheidewand kann auch eine kosmetische Korrektur an der Nase vorgenommen werden[2].

Rachenmandeln oder Polypen?

Im Volksmund werden gutartige Wucherungen, die zumeist im Kindesalter auftreten, als Polypen bezeichnet. Mit echten Polypen haben sie jedoch nichts zu tun. Nasenpolypen kommen fast immer in Erwachsenenalter vor. Sie bestehen aus gestielten Zellenwucherungen, die sich infolge häufiger Schleimhautentzündungen im Nasenraum bilden. Anfangs bleiben sie unbemerkt. Wenn sie jedoch eine bestimmte Größe erreichen, können sie die Nasenatmung erheblich stören. Behandelt werden sie mit kortisonhaltigen Sprays oder Tabletten. Meistens ist jedoch eine Operation notwendig. Diese wird minimal invasiv endonasal durchgeführt.

Bei den Rachenmandeln (adenoide Vegetationen) handelt es sich um eine Vergrößerung von lymphatischem Gewebe im Rachenraum. Auch sie können die Nasenatmung erheblich beeinträchtigen und sorgen dafür, dass Kinder den Mund permanent offen haben. Entfernt werden sie anderes als Polypen unter Vollnarkose durch den Mund.

Quellennachweise