Schlacht von Crécy

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Ort der Schlacht

Schlacht von Crécy (Jean Froissarts, Chroniques, 15. Jahrhundert)

Die in der Schlacht von Crécy eingesetzten Feuertöpfe (Walter de
Milemete,De Nobilitatibus, Sapientis, et Prudentia Regum, 1326)

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Schlachten
Datum 26. August 1346
Ort Crécy-en-Ponthieu, Frankreich
Krieg Hundertjähriger Krieg
Gegner
England Frankreich
Befehlshaber
Eduard III.
Edward of Woodstock (Der Schwarze Prinz)
John Chandos
Philipp VI.
Truppenstärken
5.500 Langbogenschützen
2.250 Knechte
6.000 genuesische Armbrustschützen
7.000 Knechte
14.000 Ritter
Verluste
je nach Quelle 150 bis 1.000 je nach Quelle 6.000 bis 20.000
Entscheidung Sieg der Engländer


Schlacht

Die Schlacht von Crécy war eine der wichtigsten Schlachten des Hundertjährigen Krieges. Eine vergleichsweise kleine Armee des englischen Königs Eduard III. errang einen vernichtenden Sieg über die zahlenmäßig weit überlegene französische Armee. Nicht zuletzt gelang den Engländern der Sieg durch die Anwendung einer neuer Kriegstaktik - Infanteriekriegsführung mit massivem Beschuss. Während die Franzosen, sowie die meisten Armeen auf dem europäischen Festland, auf schwer gepananzerte Reiterei setzten, bestand ein Großteil des englischen Heeres aus Langbogenschützen. Die Franzosen hatten lediglich Armbrustschützen. Zwar ist eine Armbrust zielgenauer, ist aber einem Langbogen in Reichweite und Kadenz unterlegen. Als unterstützende Feuerkraft setzten die Engländer als eine der wenigen Armeen der damaligen Zeit Kanonen ein. Die sogenannten Feuertöpfe, Prototypen von Kanonen auf Holzgestellen (Räder kamen erst in den 1380er Jahren auf), waren zwar wenig wirkungsvoll und hatten eine Reichweite von höchstens 300 Metern, konnten aber dennoch eine Schneise in eine dichte Menschenmenge schlagen. Das Donnern der Geschütze hatte auch eine nicht zu unterschätzende psychologische Wirkung auf den Feind. Die englischen Langbogenschützen, die in einer Minute mehr als 50.000 Pfeile verschossen, setzten der französichen Kavalerie schwer zu. Die extrem zugstarke, bis zu zwei Meter lange Bögen schossen Pfeile ab, die die Rüstung der Reiter durchdrangen und die ungeschützten Pferde töteten oder außer Gefecht setzen. Die französichen Armbrustschützen konnten meistens nicht in Schussreichweite gelangen.

Folgen

Frankreich verlor in dieser Schlacht bis zu einem drittel des Adels, darunter Johann von Luxemburg, Rudolf von Lothringen, Ludwig von Flandern, Karl von Alençon und Ludwig von Blois. Für ihre Verdienste erhielten die englischen Bogeschschützen daheim einen Acre Land, Steuerbefreiung auf Vieh und den Titel eines "Freemen". Auch deren Nachkommen durften den Titel verwenden und die damit verbundenen Privilegien genießen.

Nach Ansicht von einigen Historikern läutete die Schlacht von Crécy den Untergang des Rittertums ein. Die auf dem Schlachtfeld liegenden schwer verwundeten Ritter wurden von den Engländern durch die Schlitze in der Rüstung mit den sogenannten misericordiae (lat. "Barmherzigkeit") - langen, schlanken Stiletten - "erlöst". Auch die "anonymen" Pfeile, die einen Ritter aus dem Sattel schlugen, entsprachen nicht dem Ritterkodex. Der eigentliche Grund war wohl die Änderung der Kriegsführung zugunsten der Infanterie.


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