Russische Welt
Zum ersten Mal wurde der Begriff Russische Welt (russ. Русский мир (Russkij Mir) im 11. Jahrhundert vom Großfürstrn Isjaslaw I. erwähnt, womit die Wiederherstellung der Kiewer Rus gemeint war. Im Laufe der russischen Geschichte wurde der Terminus im Zuge der Expansion von Zarentum Russland und des Russischen Reiches benutzt.
Seit den 2000er Jahren wird der Begriff von Putin immer mehr politisiert. Das Verständnis der Russischen Welt wird als ein Konglomerat ausgelegt, in dem die Besonderheit der Russen hervorgehoben ist, geeint unter einer nationalen Idee, einer gemeinsamen Geschichte, einer Sprache, der kommunistischen Vergangenheit und des orthodoxen Glaubens. Die Russische Welt stellt die politische, kulturelle gesellschaftliche und religiöse Einheit aller Russen dar sowie jener slawischen Völker, die Russen als "Brüder" betrachten.
Der Slogan Russkij Mir kann auch als Metapher verstanden werden. Das Wort Mir bedeutet im Russischen Welt, aber auch Frieden. Im Anbetracht des russischen Überfalls auf die Ukraine wird die Metapher zynisch, aber auch satirisch verwendet, welche "russische Welt" die Besatzer in die Ukraine brachten. So wird Russkij Mir mit Aggression, Grobheit, primitiver Benimmkultur, übertrieben patriotischem Gehabe und Großreichambitionen assoziiert.
Durch einen Erlass des russischen Präsidenten Wladimir Putin wurde 2007 die Stiftung Russki Mir gegründet, mit dem Ziel, die russische Sprache im Ausland zu popularisieren und den Einfluss auf den postsowjetischen Raum auszuüben. Die Stiftung betreibt ein Netz von über 200 russischen Zentren in zahlreichen europäischen und asiatischen Städten.