Miasma
(griech., so viel wie "übler Dunst", "Verunreinigung", "Befleckung", "Ansteckung")
Teil der homöopathischen Lehre nach Samuel Hahnemann, wonach bestimmte chronischen Erkrankungen ihren Ursprung in sogenannten Miasmen hätten. Er sah die Krätze (Scabies) [griech.: "Psora"] als "Mutter aller Krankheiten" sowie auch Geschlechtskrankheiten, die er sykotisches und syphilitisches Miasma nannte. Nach seiner Auffassung konnten sich die venerischen Krankheiten nur bei einem an Psora erkrankten Menschen manifestieren. Die Vermischung der Miasmen nannte Hahnemann Pseudosyphilis.
Die europäischen Mediziner glaubten noch bis Mitte des 19. Jahrhunderts, dass sich ansteckende Krankheiten durch üble Gerüche (Miasma) verbreiten würden. Nach einer Choleraseuche in London um 1850 schlugen Londoner Mediziner vor, die offenen Abwasserkanäle der Stadt zu spülen. Der Dreck floss in die Themse und verseuchte das Trinkwasser mit den Cholera-Bakterien. Die Folge dieser Maßnahme war eine Epidemie mit 14.000 Toten. (s.a. Irrtümer der Wissenschaft)
Die hahnemannsche Miasmatheorie widerspricht grundlegend den heutigen Erkenntnissen der Infektionsbiologie. Obwohl von einigen Homöopathen abgelehnt, wird sie immer noch an einzelnen Schulen gelehrt.