Meteorit
Meteoriten sind vergleichsweise kleine Himmelsobjekte, die beim Eintritt in die Erdatmosphäre nicht vollständig verglühen und auf die Erdoberfläche aufschlagen. Verglüht das eindringende Objekt vollständig, so spricht man von einem Meteor, im Volksmund Sternschnuppe genannt. Die sich noch im interplanetaren Raum befindenden Objekte werden Meteoroiden genannt.
Meteorite werden als sogenannte Bolide beobachtet, Feuerbälle, die von lauten Geräuschen begleitet werden. Die Geräusche stammen vom Überschallknall, da sich Meteorite mit vielfacher Schallgeschwindigkeit durch die Atmosphäre bewegen. Meteorite können zwischen einigen Gramm bis zu mehreren Hundert Tonnen wiegen. Somit ist der Unterschied zwischen Meteoriten und Asteroiden fließend. Außerdem verdampfen Asteroide beim Einschlag schlagartig, während Meteorite aufgrund ihrer vergleichsweise geringen Masse als Ganzes oder als Bruchstücke erhalten bleiben.
Ursprünglich hielt man Meteorite für atmosphärische Erscheinungen, daher auch die Etymologie des Namens (griech. μετέωρος meteoros "in der Luft schwebend"). Die Meteoritenfälle treten in periodischen Abständen gehäuft als sogenannte Meteoritenschauer auf. Das passiert, wenn die Erde die Kometenbahnen kreuzt und mit meist kleinen staubkorngroßen Teilchen kollidiert.
Auf die Erde fällt täglich ca. 40 Tonnen Material in Form von Meteoriten, von denen jedoch nur die wenigsten die Erdoberfläche erreichen.
Meteoritentypen
- Steinmeteoriten
- Chondrite (die häufigsten der Meteoriten, ca. 86 Prozent)
- Achondrite
- Eisenmeteoriten
- Eisen-Nickel-Legierung-Meteoriten
- Stein-Eisen-Meteoriten
Zahlen und Fakten
- Die meisten Meteoriten werden in der Antarktis gefunden, weil sie sich vom Schnee und Eis gut abheben und im konstant trockenen Klima mehrere Tausend Jahre überdauern. Ähnliche Bedingungen herrschen in Gletschern und Wüsten, wo es auch eine entsprechend hohe Konzentration von Meteoriten gibt.
- Der weltweit größte bisher entdeckte Meteorit ist der Eisenmeteorit Hoba. Er wiegt 60 Tonnen und liegt an seinem Aufschlagsort in Namibia.
- Neben dem im Rahmen der Apollo-Missionen und dem russischen Luna-Programm eingesammelten Mondgestein, stellen Meteorite die einzige Quelle außerirdischen Materials dar.
- Der spektakulärste Meteoritenfall in jüngster Zeit ereignete sich 1908 im sibirischen Tunguska. Hundertprozentiger Nachweis eines Meteoriteneinschlags konnte zwar nicht erbracht werden, ist aber unter allen Hypothesen die einleuchtendste Erklärung.
- Es gibt keine offiziellen Berichte über kausale Todesfälle bei einem Meteoritenfall, lediglich unbestätigte Fälle von erschlagenen Haustieren, wie einem Hund in Ägypten oder einer Kuh in Venezuela.
Siehe auch
Literatur
- Rolf W. Bühler: Meteorite. Urmaterie aus dem interplanetaren Raum. Weltbild, Augsburg, 1995
- Nives Widauer: Meteoriten - was von aussen auf uns einstürzt. Niggli, 2005
- Argyris Sfountouris: Kometen, Meteore, Meteoriten. Geschichte und Forschung. Albert Müller, 1986
- Rupert Hochleitner und Dieter Heinlein: Neuschwanstein, der Meteorit aus den bayerischen Alpen. Pfeil, 2003