Impfdurchbruch
Als Impfdurchbruch wird eine symptomatische Infektion trotz Impfung bezeichnet. Nach der Corona-Impfung beispielsweise nimmt die Anzahl der Antikörper im Rachen stetig ab, weshalb sich das SARS-CoV-2-Virus auf den Schleimhäuten replizieren kann. Auf diese Weise findet eine unbemerkte oder mit äußerst geringen Symptomen einhergehende Infektion bei einem Geimpften statt. Eine weitere Verbreitung des Virus im Körper verhindern die Antikörper im Blut. Symptomfreie Virusnachweise werden laut RKI nicht als Impfdurchbruch definiert.
Studien aus Israel zeigen auf, dass bei Krankenhaus-Mitarbeitern, die auch zu einer sehr gefährdeten Gruppe gehören, die Impfdurchbruchsquote bei lediglich 0,4 % liegt. Somit ist und bleibt die Impfung als eines der wichtigsten Werkzeuge gegen die Corona-Pandemie.[1]
Impfdurchbrüche sind auf verschiedene Ursachen zurückzuführen:
- Eine Impfung bietet per Definition keinen hundertprozentigen Schutz.
- Die Wirkung einer Impfung lässt mit der Zeit nach, weil die Anzahl der Antikörper abnimmt.
- Im Fall von Covid-19 sorgt für die Impfdurchbüche die Delta-Variante, die im Vergleich zum Wildtyp des Corona-Virus viel ansteckender ist.
- Die steigende Impfquote sorgt für vermehrte Impfdurchbrüche. Das erscheint auf den ersten Blick kurios, kann aber statistisch gut erklärt werden. Bei wenigen Impfungen am Anfang der Impfkampagne gab es nur vereinzelte Impfdurchbrüche. Bei mehreren Dutzend Millionen verabreichten Impfungen allein in Deutschland steigen somit die gemeldeten Fälle der Impfdurchbrüche an. Auch wenn die Meldungen in der Wahrnehmung hoch erscheinen, liegen sie im Promillebereich.
Impfdurchbrüche bei Covid-19
Die Zahl der Antikörper nimmt nach der Impfung langsam, aber stetig ab. Die Geschwindigkeit, mit der sich die Anzahl der Antikörper verringert, ist ganz individuell. Jedoch haben haben Geimpfte im Gegensatz zu den Ungeimpften Gedächtniszellen in den Lymphknoten, die bei einem Impfdurchbruch schnell die Immunantwort aktivieren und schwere Krankheitsverlauf verhindern.
Die Zahl der registrierten Impfdurchbrüche bei Corona liegt deutlich unter einem Prozent.
Bei der Entwicklung und der Zulassung von Impfstoffen war es von Anfang an klar, dass die Impfstoffe keinen hundertprozentigen Schutz bieten. Allerdings sind sie die einzigen und auch sehr effektiven Werkzeuge im Kampf gegen die Pandemie. Unten befindet sich eine Übersicht der Impfstoffe nach Wirksamkeit. Die Wirksamkeit wird definiert nach der Anzahl der neutralisierenden Antikörper im Blut.
Auch wenn sich die Impfdurchbrüche häufen, so gehen immer noch 8 von 10 Infektionen auf Ungeimpfte zurück, obwohl sie nur einen Drittel der Bevölkerung in Deutschland ausmachen.[2] (Stand: Dezember 2021). Trotz der Tatsache, dass die Wirkung einer Impfung bei Covid-19 mit der Zeit nachlässt, verbleibt die Immunantwort des Organismus noch jahrelang in sogenannten T-Gedächtniszellen und B-Gedächtniszellen erhalten. Bei einer Infektion werden diese Zellen reaktiviert und sorgen für einen milderen Verlauf der Erkrankung.
Liste der Impfstoffe nach ihrer Wirksamkeit
Sortiert nach der Wirksamkeit. In Klammern ist die Anzahl der notwendigen Verimpfungen angegeben. Stand: August 2021.
- Johnson&Johnson (1x), 70 %
- Covaxin (indischer Impfstoff), 78 %
- Astraseneca (2x), 80
- Sinovac (3x) - chinesisch inaktivierter Impfstoff (Totimpfstoff), 83,5 %
- Konvaleszenz (Zustand nach einer überstandenen natürlichen Infektion)
- Sputnik V (2x) (russischer Vektorimpfstoff), 91,6 %
- Moderna 95, (2x) %
- Biontech 95, (2x) %