Christentum

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Die Christianisierung Europas zwischen 600 und 1300
Die Kreuzigung und Leiden des Jesus Christus bilden den Kernpunkt der christlichen Lehre, Buchillustration der Gebrüder von Limburg, Anfang des 15. Jahrhunderts

Das Christentum ist die größte Religion der Welt mit ca. 2,1 Milliarden Anhängern. Die Religion geht auf ihren Gründer - den Zimmermann und Wanderprediger Jesus von Nazaret zurück, von dem seine Anhänger - Christen - glauben, dass er Sohn Gottes und auch die personifizierte Gestalt Gottes selbst war. Sein Tod - die Kreuzigung - und die vermeintliche Auferstehung stehen symbolisch für die Leiden der Menschen, die Jesus selbstlos auf sich nahm. Diese beiden Elemente bilden den Kernpunkt des christlichen Glaubens.

Christentum spaltete sich ursprünglich vom Judentum ab und war in der Antike eine Sekte, deren Anhänger durch den römischen Staat verfolgt wurden. Trotz der Verfolgungen waren um 300 n. Chr. ca. 10-15% der auf dem Gebiet des römischenen Reiches lebenden Bevölkerung Christen.

Die wichtigsten Ereignisse des Christentums

Wissenswertes

  • Die Kirche hatte sich lange gewehrt, die Bibel in eine allgemein verständliche Sprache zu übersetzen. Jeder, der solch einen Versuch wagte, wurde hart bestraft. Im Jahre 1199 wurden in Lyon einige Menschen verurteilt und auf dem Scheiterhaufen verbrannt, weil sie Teile der Bibel in französischer Sprache unter das Volk gebracht hatten. 1382 übersetzte John Wycliff die Bibel ins Englische. Er hatte Glück, dass er zwei Jahre später eines natürlichen Todes starb, denn bald darauf wurde er als Häretiker abgestempelt, auf Anordnung des Papstes exhumiert und samt seinen Schriften verbrannt. Im 16. Jahrhundert hatte der englische Gelehrte William Tyndale die Idee, das Neue Testament ins Englische zu übersetzen. Er wurde durch ganz Europa gejagt, schließlich gefangen genommen, erdrosselt und auf dem Scheiterhaufen verbrannt.[1]
  • Im Jahre 1126 wurde Pierre de Bruys verbrannt, weil er öffentlich verkündet hatte, dass "Gott auf dem Marktplatz genau so gut wie in der Kirche zu finden ist; die Formen und Zeremonien, die so vielen Menschen den wahren Glauben ersetzen, sind völlig unnütz; das Kreuz sollte nicht angebetet werden. [...] Die Priester lügen, wenn sie vorgegeben, sie hätten Christi Leib gemacht, und ihn den Menschen zu ihrer Erlösung überreichen." Er war ein Reformtheologe und gründete die häretische Sekte der Petrobrusianer.
  • 1325 erließ Papst Johannes die Bulle "Cum inter nonnullos". In dieser wurde erklärt, die Behauptung, Jesus und seine Jünger hätten keinerlei Besitz gehabt, sei Häresie. Damit erging an die Inquisitoren die Anordnung, all diejenigen zu verfolgen, die daran festhielten, dass Jesus ein armer Mann gewesen sei. 114 "spirituelle Franziskaner" wurden aus diesem Grund verbrannt.

Literatur

Quellennachweise


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