Blattläuse
Blattläuse ([lat.] Aphidoidea) gehören zu Insekten der Ordnung Hemiptera. Früher wurden sie zur Ordnung der Homoptera (Gleichflügler) gezählt. Es gibt weltweit mehr als 3.000 bekannten Arten, von denen allein fast 1.000 in Europa existieren. Alle Blattläuse ernähren sich vom Pflanzensaft und zählen somit zu Schädlingen. Sie fördern die Übertragung von Viren bei den Pflanzen und führen zu Entstehung bei einigen Pflanzenarten der Pflanzengalle.
Blattläuse sowie viele Protisten (Algen, Schleimpilze), einige Pflanzen und einige Tiere vermehren sich nach dem sog. metagenetischen Generationswechsel (Metagenese), indem sie geschlechtliche und ungeschlechtliche Fortpflanzung (Parthenogenese = Jungfernzeugung) abwechselnd praktizieren. Wenn sich die Blattläuse ungeschlechtlich (asexuell) vermehren, stellen die Weibchen identische Kopien ihrer selbst her, also vollwertige Klone. Die Blattlausweibchen können aber nicht nur vaterlose, den eineiigen Zwillingen entsprechende Töchter gebären, es "kann ein im Leib der Mutter befindlicher Embryo seinerseits einen noch kleineren Embryo in sich tragen. So kann ein Blattlausweibchen gleichzeitig eine Tochter und eine Enkelin zur Welt bringen."[1] [2]
"Da sich Blattläuse weitestgehend von den kohlehydratreichen Pflanzensäften ernähren, aber einen weit höheren Anteil an Eiweißen benötigen, als angeboten wird, scheiden sie typischerweise große Mengen zuckeriger Lösung [Honigtau] wieder aus. Dies lockt oft diverse andere Insekten und Wirbeltiere an."[3] Die bekannteste Symbiose ist die zwischen Blattläusen und Ameisen. Die Ameisen schützen die Blattläuse vor Fressfeinden und tragen zu deren Verbreitung bei. Im Gegenzug werden sie mit dem nahrhaften Honigtau entlohnt. "Um die Ameisen besser anzulocken [haben einige Blattlausarten] einen Hinterleib entwickelt, der wie das Gesicht einer Ameise aussieht und sich auch so anfühlt.[4]