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 :: Wissenschaft und Forschung ::
Krank machende Pilze verstehen und bek�mpfen
30.11.2006 | 12:35 Uhr

Dr. Andrea Walther (27) aus Jena ist die Leibniz-Nachwuchspreistr�gerin 2006. Die Biologin vom Leibniz-Institut f�r Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie � Hans Kn�ll-Institut hat f�r ihre Doktorarbeit die mit 3.000 Euro dotierte Auszeichnung gestern auf dem Festakt zur Jahrestagung der Leibniz-Gemeinschaft in Berlin erhalten.


Andrea Walther untersuchte in ihrer Arbeit die molekularen Zusammenh�nge, die einige Pilze dazu bringen, ihr Wachstum zu ver�ndern, und dann beim Menschen Infektionen ausl�sen. Der Hefepilz Candida albicans z.B. kommt bei bis zu 75 Prozent aller Menschen auf den Schleimh�uten von Nase und Rachen, im Genitalbereich sowie im Verdauungstrakt vor. Er w�chst entweder in zelliger Form, wie z.B. die B�ckerhefe, oder aber in fadenf�rmiger (filament�ser) Form, bei der sich langen Plizf�den (Hyphen) herausbilden, die sich im menschlichen K�rper �ber gro�e Distanzen ausbreiten k�nnen. In der Regel ist die Besiedlung mit diesem Pilz ungef�hrlich, f�hrt aber bei immungeschw�chten Personen zu schweren Erkrankungen und Infektionen.

Durch die vergleichende Betrachtung von Candida albicans und des Pilzes Ashbya gossypii untersuchte Andrea Walther die Funktion von Proteinen beim Wechsel zwischen den beiden Wachstumsarten. So fand sie heraus, dass durch das Abschalten eines speziellen Proteins, das gef�hrliche fadenf�rmige Wachstum unterbrochen wird. Die Arbeit von Andrea Walther bildet somit die Grundlage f�r die Forschung nach Wirkstoffen, die das Umschalten vom hefeartigen ins fadenf�rmige Wachstum verhindern. Bei einem ersten Patent f�r entsprechende Testverfahren wird Andrea Walther als eine von drei Erfindern genannt.

Auch der stellvertretende Leiter des Leibniz-Instituts f�r Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie, Prof. Dr. Wolfgang Knorre, hebt in seinem Gutachten die immense Bedeutung der fadenf�rmigen Pilze hervor. Diese k�nnten nicht nur � wie Candida albicans - schwerwiegende und kaum zu behandelnde Erkrankungen hervorrufen, sondern spielen auch in anderen Arten eine wichtige Rolle, sowohl als Hausschwamm, der Geb�ude zerst�rt, oder als Schimmelpilz, der Antibiotika produziert.

Bemerkenswert ist auch der interdisziplin�re Ansatz der Arbeit, der das lebenswissenschaftliche Thema zur Molekularbiologie und Genetik von Pilzen mit physikalischen Techniken unter pharmakologischer Zielrichtung bearbeitet. So entwickelte Andrea Walther f�r ihre Experimente eine in vivo Fluoreszenz-Zeitraffer-Mikroskopie f�r Anwendungen in der Pilzforschung. Auf diesem Gebiet ist sie derzeit weltweit f�hrend.

Walther schrieb ihre Doktorarbeit mit dem vollen Titel �Molekulare Analysen des Aktinzytoskeletts des polaren Wachstums in Ashbya gossypii und Candida albicans� von 2002 bis 2005 in der Nachwuchsgruppe �Pathogene Pilze� des Leibniz-Instituts f�r Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie � Hans Kn�ll-Institut in Jena. Die Ergebnisse ihrer Arbeit wurden in 13 referierten wissenschaftlichen Fachzeitschriften und in zwei Fachb�chern ver�ffentlicht. Dar�ber hinaus stellte sie die Ergebnisse auf mehreren bedeutenden wissenschaftlichen Fachkonferenzen vor.

Andrea Walther arbeitet derzeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Carlsberg Laboratorium in Kopenhagen.

Der Leibniz-Nachwuchspreis w�rdigt seit 1997 jedes Jahr eine herausragende Doktorarbeit aus einem Leibniz-Institut der Leibniz-Gemeinschaft und ist mit 3.000 Euro dotiert. Die Auswahl der Preistr�ger erfolgt in einem zweitstufigen Verfahren. Die Endauswahl erfolgte durch eine unabh�ngige Jury mit Vertretern aus Wissenschaft und �ffentlichem Leben.



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Pressemitteilung: Leibniz-Gemeinschaft
det infekt bio med
 

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