Bitcoin

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Bitcoin ist die erste und bekannteste Kryptowährung der Welt. Sie wurde 2009 von einer unbekannten Person oder Gruppe unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto eingeführt. Bitcoin ermöglicht direkte Transaktionen zwischen Nutzern ohne die Notwendigkeit einer zentralen Instanz wie einer Bank. Technisch basiert Bitcoin auf der Blockchain-Technologie und einem dezentralen Peer-to-Peer-Netzwerk.

Ursprung und Geschichte

Die Idee zu Bitcoin wurde erstmals im Oktober 2008 im Whitepaper „Bitcoin: A Peer-to-Peer Electronic Cash System“ veröffentlicht. Darin wurde ein System beschrieben, das digitales Geld mit Hilfe eines verteilten Netzwerks sicher, transparent und fälschungssicher machen sollte.

  • 2009: Veröffentlichung der ersten Bitcoin-Software und Schürfung des ersten Blocks („Genesis-Block“).
  • 2010: Erste reale Transaktion – zwei Pizzen wurden für 10.000 BTC gekauft.
  • 2011–2013: Rasantes Wachstum der Community und erste Wechselkurse zu klassischen Währungen.
  • Seit 2017: Internationale Bekanntheit, Einführung von Bitcoin-Futures, Diskussion um Skalierbarkeit und Energiekritik.

Technische Grundlagen

Blockchain

Bitcoin basiert auf einer öffentlichen, dezentralen Datenbank – der Blockchain. Jeder Block enthält Transaktionen und ist kryptografisch mit dem vorherigen Block verknüpft. Diese Kette ist öffentlich einsehbar und gegen Manipulation geschützt.

Mining

Neue Bitcoins werden durch das Mining erzeugt – einen Prozess, bei dem Computer komplexe Rechenaufgaben lösen. Derjenige, der einen neuen Block findet, erhält eine festgelegte Menge an Bitcoins als Belohnung (Block Reward).

→ Siehe: Mining von Kryptowährungen

Transaktionen

Bitcoin-Transaktionen sind pseudonym (nicht anonym!). Alle Transaktionen sind öffentlich sichtbar, jedoch nicht direkt mit realen Namen verknüpft. Sobald jedoch eine Wallet-Adresse einer Person zugeordnet werden kann, lassen sich sämtliche Transaktionen nachvollziehen. Transaktionen werden durch digitale Signaturen gesichert und von allen Knoten im Netzwerk überprüft.

Eigenschaften von Bitcoin

  • Dezentral: Keine zentrale Instanz kontrolliert das Netzwerk.
  • Begrenzt: Die Gesamtmenge ist auf 21 Millionen BTC begrenzt (ca. 1,2 Billionen Euro (Stand: 2025))
  • Teilbar: 1 Bitcoin besteht aus 100.000.000 Satoshi (kleinste Einheit).
  • Fälschungssicher: Durch den Konsensmechanismus ist die Blockchain praktisch nicht manipulierbar.
  • Grenzenlos: Transaktionen funktionieren weltweit, rund um die Uhr.

Vorteile

  • Volle Kontrolle über eigenes Geld
  • Niedrige Transaktionsgebühren (abhängig von Auslastung)
  • Unabhängig von Banken oder Staaten
  • Inflationsschutz durch begrenzte Menge

Nachteile

  • Hohe Preisvolatilität
  • Stromintensives Mining (Proof of Work)
  • Irreversible Transaktionen – bei Fehlern oder Betrug kein Rückruf möglich
  • Missbrauchspotenzial bei illegalen Aktivitäten

Verwendungsmöglichkeiten

  • Als Wertaufbewahrungsmittel („digitales Gold“)
  • Als Zahlungsmittel bei Online-Shops und Dienstleistern
  • Für Spenden und Mikrotransaktionen
  • Als spekulatives Anlageobjekt

Bitcoin-Wallets

Um Bitcoin zu empfangen oder zu versenden, benötigt man eine Wallet – eine digitale Geldbörse.

  • Hot Wallets: Softwarebasiert (z. B. Apps oder Browser-Wallets)
  • Cold Wallets: Offline-Speicherung, z. B. auf USB-Sticks oder Hardware-Wallets wie Ledger
  • Paper Wallets: Ausdruck privater Schlüssel auf Papier

Kursentwicklung

Bitcoin ist für seine extremen Preisschwankungen bekannt:

  • Anfang 2011: < 1 USD
  • Ende 2017: ~ 20.000 USD
  • März 2020 (Corona-Crash): ~ 5.000 USD
  • November 2021: Allzeithoch von über 68.000 USD
  • 2022–2023: Schwankungen im Zuge von Regulationen und Marktkorrekturen
  • 2024/2025: Erneuter Aufschwung durch institutionelle Investoren und ETFs

→ Aktuelle Kurse findest du z. B. auf CoinGecko

Regulierung und Steuer

In Deutschland gilt Bitcoin rechtlich nicht als gesetzliches Zahlungsmittel, aber als privates Wirtschaftsgut. Beim Verkauf nach einer Haltedauer von über einem Jahr ist der Gewinn steuerfrei (§ 23 EStG – Spekulationsfrist).

  • Gewerbliches Mining, Trading oder Bezahlen mit Bitcoin kann jedoch steuerpflichtig sein.
  • Finanzaufsichtsbehörden (z. B. BaFin) beobachten den Markt genau.

Kritik an Bitcoin

  • Umweltbelastung: Energieverbrauch durch Mining – vor allem bei Verwendung fossiler Energiequellen
  • Skalierbarkeit: Limitierte Transaktionsrate (ca. 7 Transaktionen pro Sekunde)
  • Volatilität: Große Kursschwankungen erschweren Verwendung als Zahlungsmittel
  • Kriminalität: Nutzung im Darknet oder für Geldwäsche

Weiterentwicklungen

Lightning Network

Ein Second-Layer-Protokoll zur schnellen und günstigen Abwicklung von Bitcoin-Transaktionen. Es ermöglicht nahezu sofortige Zahlungen mit minimalen Gebühren und ist besonders für Mikrozahlungen geeignet.

Taproot (Upgrade 2021)

Ein technisches Upgrade, das Bitcoin effizienter, privater und flexibler gemacht hat – u. a. durch bessere Unterstützung von Smart Contracts.

Bekannte Persönlichkeiten und Unternehmen im Bitcoin-Ökosystem

  • Satoshi Nakamoto: Erfinder – Identität unbekannt
  • Hal Finney: Früher Entwickler und Empfänger der ersten Bitcoin-Transaktion
  • Michael Saylor (MicroStrategy): Großinvestor
  • Elon Musk: Einflussreiche Person mit Tweets zu Bitcoin und Dogecoin
  • Unternehmen: Tesla, PayPal, Square, BlackRock – teils investiert oder integriert

Siehe auch

Weblinks