Christentum: Unterschied zwischen den Versionen
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Das '''Christentum''' ist die größte Religion der Welt mit ca. 2,1 Milliarden Anhängern. Die Religion geht auf ihren Gründer - den Zimmermann und Wanderprediger [[Jesus von Nazaret]] zurück, von dem seine Anhänger - Christen - glauben, dass er Sohn Gottes und auch die personifizierte Gestalt Gottes selbst war. Sein Tod - die [[Kreuzigung]] - und die vermeintliche [[Auferstehung]] stehen symbolisch für die Leiden der Menschen, die Jesus selbstlos auf sich nahm. Diese beiden Elemente bilden den Kernpunkt des christlichen Glaubens. | Das '''Christentum''' ist die größte [[Religion]] der Welt mit ca. 2,1 Milliarden Anhängern. Die Religion geht auf ihren Gründer - den Zimmermann und Wanderprediger [[Jesus von Nazaret]] zurück, von dem seine Anhänger - Christen - glauben, dass er Sohn Gottes und auch die personifizierte Gestalt Gottes selbst war. Sein Tod - die [[Kreuzigung]] - und die vermeintliche [[Auferstehung]] stehen symbolisch für die Leiden der Menschen, die Jesus selbstlos auf sich nahm. Diese beiden Elemente bilden den Kernpunkt des christlichen Glaubens. | ||
Christentum spaltete sich ursprünglich vom [[Judentum]] ab und war in der [[Antike]] eine Sekte, deren Anhänger durch den römischen Staat verfolgt wurden. Trotz der Verfolgungen waren um [[4. Jahrhundert|300 n. Chr.]] ca. 10-15% der auf dem Gebiet des [[Römisches Reich|römischenen Reiches]] lebenden Bevölkerung Christen. | Christentum spaltete sich ursprünglich vom [[Judentum]] ab und war in der [[Antike]] eine Sekte, deren Anhänger durch den römischen Staat verfolgt wurden. Trotz der Verfolgungen waren um [[4. Jahrhundert|300 n. Chr.]] ca. 10-15% der auf dem Gebiet des [[Römisches Reich|römischenen Reiches]] lebenden Bevölkerung Christen. |
Version vom 6. Oktober 2021, 16:52 Uhr
Das Christentum ist die größte Religion der Welt mit ca. 2,1 Milliarden Anhängern. Die Religion geht auf ihren Gründer - den Zimmermann und Wanderprediger Jesus von Nazaret zurück, von dem seine Anhänger - Christen - glauben, dass er Sohn Gottes und auch die personifizierte Gestalt Gottes selbst war. Sein Tod - die Kreuzigung - und die vermeintliche Auferstehung stehen symbolisch für die Leiden der Menschen, die Jesus selbstlos auf sich nahm. Diese beiden Elemente bilden den Kernpunkt des christlichen Glaubens.
Christentum spaltete sich ursprünglich vom Judentum ab und war in der Antike eine Sekte, deren Anhänger durch den römischen Staat verfolgt wurden. Trotz der Verfolgungen waren um 300 n. Chr. ca. 10-15% der auf dem Gebiet des römischenen Reiches lebenden Bevölkerung Christen.
Die wichtigsten Ereignisse des Christentums
- 30 - Kreuzigung des Jesus
- 64 - Kaiser Nero verfolgt die Christen. Die Aposteln Petrus und Paulus sterben.
- 125 - Die Entstehung des Johannesevangeliums
- 135 - Zerstörung Jerusalems nach dem Judenaufstand. Die Provinz Judäa wird in Palästina umbenannt.
- 301 - Christentum wird zur Staatsreligion in Armenien
- 313 - Mailänder Toleranzedikt. Christen werden auf dem Territorium des römischen Imperiums nicht mehr verfolgt.
- 380 - Christentum wird unter Kaiser Theodosius I. zur Staatsreligion im Römischen Reich
- um 500 wird Frankreichs Herrscher Chlodwig I. getauft. Frankreich wird christianisiert.
- 863 - Die Mönche Method und Kyrill missionieren im slawischen Raum
- 988 - Russland wird christianisiert
- 1095 - 1270 - Zeit der Kreuzzüge
- 1231 - Die Gründung der heiligen Inquisition
- 1387 - Litauen wird christianisiert
- 1450 - 1750 - Hexenverfolgungen in Mitteleuropa
- 1517 - Reformation in Deutschland
- 1520 - Verfolgung der Hugenotten in Frankreich
- 1522 - Martin Luthers Übersetzung des Neuen Testaments wird veröffentlicht.
- 1541 - Reformation in Schottland
- 1600 - Giordano Bruno wird am Scheiterhaufen verbrannt
- 1633 - Prozess gegen Galileo Galilei
- 1869 - 1879 - Im Ersten Vatikanischen Konzil wird die Unfehlbarkeit des Papstes festgelegt
- 1962 - 1965 - Zweites Vatikanisches Konzil
Wissenswertes
- Die Kirche hatte sich lange gewehrt, die Bibel in eine allgemein verständliche Sprache zu übersetzen. Jeder, der solch einen Versuch wagte, wurde hart bestraft. Im Jahre 1199 wurden in Lyon einige Menschen verurteilt und auf dem Scheiterhaufen verbrannt, weil sie Teile der Bibel in französischer Sprache unter das Volk gebracht hatten. 1382 übersetzte John Wycliff die Bibel ins Englische. Er hatte Glück, dass er zwei Jahre später eines natürlichen Todes starb, denn bald darauf wurde er als Häretiker abgestempelt, auf Anordnung des Papstes exhumiert und samt seinen Schriften verbrannt. Im 16. Jahrhundert hatte der englische Gelehrte William Tyndale die Idee, das Neue Testament ins Englische zu übersetzen. Er wurde durch ganz Europa gejagt, schließlich gefangen genommen, erdrosselt und auf dem Scheiterhaufen verbrannt.[1]
- Im Jahre 1126 wurde Pierre de Bruys verbrannt, weil er öffentlich verkündet hatte, dass "Gott auf dem Marktplatz genau so gut wie in der Kirche zu finden ist; die Formen und Zeremonien, die so vielen Menschen den wahren Glauben ersetzen, sind völlig unnütz; das Kreuz sollte nicht angebetet werden. [...] Die Priester lügen, wenn sie vorgegeben, sie hätten Christi Leib gemacht, und ihn den Menschen zu ihrer Erlösung überreichen." Er war ein Reformtheologe und gründete die häretische Sekte der Petrobrusianer.
- 1325 erließ Papst Johannes die Bulle "Cum inter nonnullos". In dieser wurde erklärt, die Behauptung, Jesus und seine Jünger hätten keinerlei Besitz gehabt, sei Häresie. Damit erging an die Inquisitoren die Anordnung, all diejenigen zu verfolgen, die daran festhielten, dass Jesus ein armer Mann gewesen sei. 114 "spirituelle Franziskaner" wurden aus diesem Grund verbrannt.
Literatur
- Das Christentum: Was man wirklich wissen muss. Christian Nürnberger, rororo, 2008
- Der Antichrist: Versuch einer Kritik des Christentums. Friedrich Nietzsche, Nikol Verlags-GmbH, 2008
- Der Jesuswahn: Wie die Christen sich ihren Gott erschufen. Die Entzauberung einer Weltreligion durch die wissenschaftliche Forschung. Heinz-Werner Kubitza, Tectum-Verlag, 2011
- Kirchengeschichte (Grundwissen Christentum). Martin H. Jung, Vandenhoeck & Ruprecht, 2010
- Der Gotteswahn. Richard Dawkins, Ullstein, 2008
Quellennachweise
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