Mining von Kryptowährungen: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 3. Mai 2025, 21:08 Uhr
Mining (deutsch: Schürfen) bezeichnet den Prozess, durch den neue Einheiten einer Kryptowährung erzeugt und Transaktionen auf der Blockchain verifiziert werden. Dabei lösen Miner komplexe mathematische Aufgaben, die für die Sicherung und Integrität des dezentralen Netzwerks unerlässlich sind. Mining ist ein zentrales Element vieler Kryptowährungen, insbesondere solcher mit einem sogenannten Proof-of-Work-Konsensmechanismus.
Funktionsweise
Beim Mining versuchen Teilnehmer eines dezentralen Netzwerks, ein kryptografisches Rätsel zu lösen. Wer dieses Rätsel zuerst korrekt löst, darf einen neuen Block zur Blockchain hinzufügen und wird mit einer festgelegten Menge der jeweiligen Kryptowährung belohnt (z. B. mit Bitcoin).
Schritte beim Mining
- Transaktionen werden im Netzwerk gesammelt und zu einem Block zusammengefasst.
- Miner konkurrieren darum, einen Hash-Wert zu berechnen, der bestimmten Bedingungen entspricht.
- Der erste Miner, der das Rätsel löst, sendet den neuen Block an das Netzwerk.
- Der Block wird von anderen Knoten geprüft und dann der Blockchain hinzugefügt.
- Der erfolgreiche Miner erhält eine Blockbelohnung und ggf. die Transaktionsgebühren des Blocks.
Arten von Mining
Proof of Work (PoW)
Beim Proof-of-Work müssen Miner Rechenleistung aufwenden, um kryptografische Rätsel zu lösen. Dieses Verfahren wird u. a. bei Bitcoin und Litecoin verwendet.
- Vorteile:
- Hohe Sicherheit
- Dezentralisierung durch offene Teilnahme
- Nachteile:
- Hoher Energieverbrauch
- Spezialisierte Hardware erforderlich
Proof of Stake (PoS) und Alternativen
Obwohl kein „Mining“ im klassischen Sinne, erfüllen Verfahren wie Proof of Stake eine ähnliche Funktion. Hier wird kein energieintensives Rechnen benötigt, sondern der nächste Block-Ersteller wird zufällig ausgewählt, oft proportional zu seinem Guthaben (Stake).
→ Siehe: Proof of Stake
Mining-Hardware
CPU-Mining
Verwendung des Prozessors eines Computers. Heute ineffizient und kaum noch profitabel.
GPU-Mining
Verwendung von Grafikkarten. Besonders bei Kryptowährungen wie Ethereum (bis 2022) weit verbreitet.
ASIC-Mining
Application-Specific Integrated Circuits – spezialisierte Chips, die ausschließlich für das Mining entwickelt wurden. Extrem leistungsfähig, jedoch teuer und stromintensiv. Gängig für Bitcoin.
FPGA-Mining
Field-Programmable Gate Arrays bieten eine gewisse Flexibilität bei gleichzeitig hohem Energieeffizienzgrad.
Mining-Pools
Einzelnes Mining („Solo-Mining“) ist aufgrund der hohen Schwierigkeit oft unprofitabel. Daher schließen sich Miner zu sogenannten Mining-Pools zusammen. Die Rechenleistung wird kombiniert, und die Belohnung unter den Teilnehmern aufgeteilt.
Energieverbrauch und Umweltdebatte
Der hohe Stromverbrauch beim Proof-of-Work-Mining ist stark umstritten. Nach Schätzungen verbraucht das Bitcoin-Netzwerk jährlich so viel Energie wie ein mittelgroßes Industrieland. Die Emissionen hängen jedoch stark vom verwendeten Energiemix ab (z. B. Kohle vs. erneuerbare Energien).
- Lösungsansätze:
- Umstieg auf umweltfreundlichere Konsensmechanismen (z. B. Ethereum auf Proof of Stake)
- Nutzung von überschüssiger Energie aus erneuerbaren Quellen
- Verlagerung in Regionen mit nachhaltigem Stromangebot
Wirtschaftliche Aspekte
Rentabilität
Die Profitabilität von Mining hängt ab von:
- Preis der Kryptowährung
- Mining-Schwierigkeit
- Stromkosten
- Hardwarekosten und -effizienz
- Transaktionsgebühren
→ Es existieren Online-Rechner zur Ermittlung der Rentabilität basierend auf individueller Hardware und Strompreis.
Blockbelohnung und Halving
Viele Kryptowährungen reduzieren die Blockbelohnung in regelmäßigen Abständen. Bei Bitcoin geschieht dies etwa alle vier Jahre durch ein sogenanntes Halving.
Rechtliche Lage
Je nach Land ist Mining legal, reguliert oder verboten. In Deutschland ist Mining prinzipiell erlaubt, kann jedoch steuerliche und gewerberechtliche Folgen haben, insbesondere bei kommerzieller Nutzung.
- Beispiele:
- China: Mining weitgehend verboten (seit 2021)
- USA: Uneinheitliche Regelungen je nach Bundesstaat
- Deutschland: Privat erlaubt, gewerblich meldepflichtig
Bekannte Mining-Kryptowährungen
Kritik und Kontroversen
- Hoher Energieverbrauch und CO₂-Emissionen
- Zentralisierung durch Großminen und Mining-Farmen
- Chipknappheit durch hohe Nachfrage nach GPUs und ASICs
- Umweltbelastung durch Elektroschrott und Kühlungsaufwand
Zukunft des Minings
Angesichts wachsender Kritik und technologischer Fortschritte wird das klassische Mining in Zukunft wahrscheinlich zurückgehen. Stattdessen könnten energieeffizientere Verfahren wie Proof of Stake oder neuartige Ansätze wie Proof of Space oder Proof of History (z. B. bei Solana) dominanter werden.