Kosmos 482: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 12. Mai 2025, 09:51 Uhr

 

Kosmos 482 war eine sowjetische Raumsonde des Venera-Programms, die am 31. März 1972 vom Kosmodrom Baikonur mit einer Molnija-8K78M-Rakete gestartet wurde. Ziel der Mission war die Landung eines wissenschaftlichen Landers auf der Venus. Aufgrund eines Fehlers in der vierten Raketenstufe (Blok L) konnte die Sonde jedoch die Erdumlaufbahn nicht verlassen und verblieb in einer elliptischen Umlaufbahn um die Erde.

Entwicklung und Einsatz

Die Sonde bestand aus einem Hauptmodul und einem Landemodul, das für die extremen Bedingungen der Venusatmosphäre konzipiert war. Während das Hauptmodul am 5. Mai 1981 in die Erdatmosphäre eintrat und verglühte, blieb das Landemodul weiterhin in der Erdumlaufbahn.

Technische Spezifikationen

  • Durchmesser: ca. 1 Meter
  • Gewicht: ca. 495 kg
  • Material: Titanlegierung
  • Druckbeständigkeit: bis zu 100 Atmosphären
  • Max. Beschleunigung: bis zu 300 g

Bedeutung und Nachwirkung

Kosmos 482 ist ein Beispiel für die Herausforderungen der Raumfahrt und die langfristigen Auswirkungen von Raumfahrzeugen, die in der Erdumlaufbahn verbleiben. Das Landemodul, das für extreme Bedingungen ausgelegt ist, könnte den Wiedereintritt in die Erdatmosphäre überstehen.

Ereignis in Neuseeland

Am 3. April 1972 wurden in der Umgebung von Ashburton, Neuseeland, mehrere metallische Kugeln entdeckt, die auf rotglühenden Trümmern zur Erde gefallen waren. Untersuchungen ergaben, dass es sich um Druckbehälter aus einer sowjetischen Raketenstufe handelte. Diese Objekte, bestehend aus einer Titanlegierung, wurden in einem Gebiet von etwa 16 Kilometern verstreut gefunden und sind heute teilweise in Museen ausgestellt.

Heutiger Status

Das Landemodul befindet sich weiterhin in einer elliptischen Erdumlaufbahn. Experten erwarten, dass es zwischen dem 10. Mai 2025 und 09:30 Uhr MESZ in die Erdatmosphäre eintreten wird. Aufgrund seiner robusten Bauweise könnte es den Wiedereintritt teilweise überstehen. Aufgrund der elliptischen Umlaufbahn mit einer Neigung von etwa 52 Grad ist ein Wiedereintritt in einem breiten geografischen Bereich möglich, der Teile Europas, Asiens, Afrikas, Australiens und Amerikas umfasst.

Die Sonde stürzte, wie vorhergesagt, am 10. Mai 2025 um 8:24 Uhr MESZ nahe Indonesien in den Indischen Ozean.

Siehe auch

Literatur

  • A. Sokolow: Sowjetische Raumfahrtgeschichte. Moskau, 1992.
  • M. Petrow: Die Rückkehr zur Erde: Kapseln und Raumsonden. Moskau, 1987.

Weblinks