Säugetiere

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Säugetiere (lat. Mammalia, vom mamma "Brust", "Euter") gehören zu einer Klasse der Wirbeltiere, die die Eigenschaft besitzen, den Nachwuchs zu säugen. Die meisten Säugetiere bringen ihre Jungen lebend zur Welt, sind warmblüter und haben eine hoch entwickelte Intelligenz. Darüber hinaus besitzen sie ein gut entwickeltes soziales Verhalten. Es wurzelt in der frühen Entwicklung der Säugetiere, weil ihre Jungen ohne Fürsorge der Eltern nicht überlebensfähig sind. Auch der Mensch (Homo sapiens) gehört zu den Säugetieren. Derzeit gibt es 6.399 rezente Arten (Stand 2018). Schätzungen zufolge gab es auf der Erde einschließlich der ausgestorbenen Arten über 20.000 Arten der Säugetiere.[1]

Die ersten Säugetiere traten am Ende des Trias als Nachfahren von Synapsiden auf, einer ausgestorbenen Unterklasse der Reptilien. Die zoologische Teildisziplin, die sich mit der Erforschung und Systematik der Säugetiere beschäftigt, heißt Mammalogie.

Wissenswertes

  • Säugetiere sind mit rund 6.400 Arten vertreten, die sich in 19 Ordnungen aufteilen: Beuteltiere, Elefanten, Flattertiere (Fledertiere), Hasenartige, Herrentiere (Primaten), Insektenfresser, Kloakentiere, Nagetiere, Paarhufer, Raubtiere, Riesengleitflieger, Robben, Röhrenzähner, Schliefer, Schuppentiere, Seekühe, Unpaarhufer, Wale und Zahnarme. Zum Vergleich: Alle bis heute bekannten Insektenarten werden auf 1,2 Millionen beziffert. Nahezu täglich werden neue Arten entdeckt. Das kleinste heute Lebende Säugetier ist die Spitzmaus (1-2 Gramm), das größte der Blauwal (bis zu 150 Tonnen). Die ältesten Säugetierfunde stammen aus der späten Trias (vor etwa 200 Millionen Jahren).
  • Die Gehörknöchelchen der Säugetiere (Hammer, Amboss und Steigbügel) entstanden in der Evolution aus den Kiefergelenkknochen der Reptilien.[2]
  • Fast neun Prozent des Gehirnvolumens von Insektenfressern ist der Analyse von Gerüchen gewidmet. Für die Halbaffen sinkt dieser Prozentsatz auf 1,8 Prozent; für die Schwanzaffen auf etwa 0,15 Prozent; und für die Menschenaffen auf etwa 0,07 Prozent. Beim Menschen sind es nur noch 0,01 Prozent: Nur ein Zehntausendstel unseres Gehirnvolumens ist dem Einordnen von Gerüchen gewidmet.[3]
  • Bei einer großen Vielfalt von Säugetieren, von Meerschweinchen bis hin zu kleinen Affen, wird die Paarung außerhalb der Fruchtbarkeitsperiode nicht nur durch das Weibchen abgewehrt, sondern auch physisch durch einen organischen "Keuschheitsgürtel" unmöglich gemacht: Die Scheide wird durch eine Membran oder einen Pfropfen, die speziell für diesen Zweck wachsen, verschlossen oder - noch definitiver - zugeschmolzen.[4]
  • Die Schweinsnasen- oder Hummelfledermaus (Craseonycteris thonglongyal) ist neben der Spitzmaus das kleinste Säugetier der Erde. Sie ist nur 30 mm lang, hat eine Flügelspannweite von 150 mm und wiegt gerade mal 2 Gramm.
  • Die längste Trächtigkeit aller Säugetiere - 22 Monate - findet man bei Elefanten, die durchschnittlich 55 Jahre alt werden.[5]

Galerie

Quellennachweise

  1. O'Leary e. a., 2004, p. 491.
  2. Der entzauberte Regenbogen: Wissenschaft, Aberglaube und die Kraft der Phantasie, Richard Dawkins, Rowohlt Verlag, Hamburg 2002
  3. H. Stephan, R. Bauchot und O.J. Andy, "Data on Size of the Brain and of Various Brain Parts in Insectivores and Primates", in The Primate Brain, Hrsg. C. Noback und W. Montana, New York 1970
  4. Schöpfung auf Raten, Carl Sagan & Ann Druyan, Droemer Knaur, 1993, Ulm
  5. Lucy und ihre Kinder, Donald Johanson & Blake Edgar, Spektrum Akademischer Verlag, 2000, Berlin