Nymphen (Mythologische Gestalten)
Nymphen sind in der griechischen Mythologie weibliche Gottheiten niedern Ranges, welche als Personifikationen der Kräfte der Natur in allen Kreisen derselben teils als Begleiterinnen höherer Gottheiten (des Dionysos, der Artemis, Aphrodite etc.), teils als selbständig wirkend gedacht wurden. Sie galten als die wohlthätigen Geister der Orte, der Berge, Bäume, Wiesen, Grotten etc., sind aber nicht immer an dieselben gebunden, schweifen vielmehr frei umher, führen Tänze auf, jagen das Wild, weben in kühlen Grotten, pflanzen Bäume und sind auf verschiedene Weise den Menschen hilfreich, deren geräuschvolle Thätigkeit sie aber meiden. Im übrigen sind die Nymphen sterblich wie die Menschen, nur daß ihre Lebensdauer ungleich länger währt. Es gab zahlreiche Arten von Nymphen: Najaden, Krenäen, Limnaden (Wassernymphen), Dryaden, Hamadryaden (Baumnymphen), Oreaden (Bergnymphen), Leimoniaden (Wiesennymphen), Napäen (Thalnymphen), Nereiden und Okeaniden (Meernymphen) etc. Als Lokalgöttinnen gewisser Gegenden wurden sie auch nach diesen benannt, z. B. die Peliaden, die Nymphen des Pelion. Wegen der befruchtenden Kraft des Wassers galten die Nymphen als Erzieherinnen des Zeus und Bakchos und, da manchen Quellen begeisternde Kraft beigelegt wurde, auch als Erzieherinnen des Apollon und Verleiherinnen der Dicht- und Wahrsagekunst. Von der Kunst wurden sie als liebliche Mädchengestalten dargestellt, gewöhnlich ziemlich leicht bekleidet, Blumen und Kränze tragend, oft in Gesellschaft von Faunen; die Wassernymphen insbesondere pflegte man mit Wasserkrügen und Urnen auf den Köpfen darzustellen. Man kannte im Altertum Statuen des Praxiteles, eine Gruppe des Arkesilaos und Reliefs von verschiedenen Meistern.
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Nymphen aus dem Meyers Konversations-Lexikon aus dem Jahr 1889. Beachtet bitte, dass diese Information aus dem Ende des 19. Jahrhunderts stammt. Sie könnte inzwischen veraltet sein.
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