Kometen

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Komet Machholz C/2004 Q2 am 15. Januar 2005. Aufgenommen mit einem 3,5" Maksutov-Cassegrain-Teleskop (ETX 90-EC).

Kometen sind Himmelskörper mit in der Regel ausgedehnten elliptischen Bahnen. Charakteristisch für Kometen ist der Schweif, der mitunter mehrere Millionen Kilometer lang sein kann. Der Kometenschweif entsteht, wenn sich der Komet der Sonne nähert und die eishaltige Oberfläche erwärmt und sublimiert. Unter dem Einfluss des Strahlungsdrucks wird der Dampf und kleine Staubteilchen von der Oberfläche fortgerissen und in die der Sonne entgegengesetze Richtung fortgeweht. Somit zeigt der Schweif manchmal in die Bewegungsrichtung des Kometen, iritierend für die Beobachter von der Erde, die es gewohnt sind, dass der leichte Rauch sich hinter einem bewegenden Objekt zieht, z.B. der Rauch einer fahrenden Lokomotive. Da es im interplanetaren Raum keinen Luftwiderstand gibt, bewegen sich die leichten Objekte mit derselben Geschwindigkeit wie die massenreichen Körper. In der Nähe der Sonne unter dem Einfluß des Sonnenwindes bewegen sich die kleinsten Teilchen sogar schneller, sofern sie sich von der Sonne entfernen.

Geschichte, Theorien

Wegen ihrer imposanten Erscheinung, der Schweifbildung, der Helligkeit, der schnellen Bewegung relativ zum Firmament und insbesondere wegen der Unvorhersehbarkeit ihres Auftauchens wurden Kometen für Vorboten von Kriegen und Seuchen gehalten. Tatsächlich sind einige Wissenschaftler der Meinung, dass der Schweif von Kometen Mikroorganismen enthalten könnte, die auf der Erde in der Vergangenheit Epidemien ausgelöst haben könnten. Es wurden in jüngster Zeit von Astronomen mehrere Eiweißverbindungen im Schweif der Kometen nachgewiesen. Dass diese organischen Strukturen solche komplexen Organismen wie Viren oder gar Bakterien bilden, die darüber hinaus unter den harten Bedingungen des Weltalls überleben könnten, ist mehr als unwahrscheinlich. Die Erde kreuzt ständig die Schweife von periodischen Kometen, auch wenn diese gar nicht in Erdnähe sind, wodurch es zu in regelmäßiger Folge auftretenden Meteoritenschauern wie den Perseiden oder Leoniden kommt. Da Kometen zu einem großen Teil aus Wassereis bestehen, könnte einer Theorie zufolge der Großteil der Wasserreserven der Erde von ihnen abstammen.

Aufbau

Ein Komet besteht aus einem Kern, der im wesentlichen aus Eis mit eingeschlossenen Gesteinsteilchen zusammengesetzt ist. In Sonnennähe, ab etwa einem Abstand von 5 AE, entwickeln Kometen eine schalenförmige Koma, die aus dem Kometenmaterial unter dem Einfluß der Wärmestrahlung entsteht. Die flüchtigen Substanzen des Komas werden mit dem Sonnenwind fortgerissen und bilden schließlich den Schweif.

Kometenbahnen

Animation einer Kometenbahn

Es wird zwischen kurzperiodischen und langperiodischen Kometen unterschieden. Die kurzperiodischen Kometen mit einer Umlaufzeit von weniger als 200 Jahren stammen vermutlich aus dem Kuiper-Gürtel. Die langperiodischen Kometen stammen aus der hypothetischen Oortschen Wolke, die sich spherisch bis zu 1,5 Lichtjahre Entfernung um die Sonne erstreckt. Für einen Umlauf benötigen manche von ihnen bis zu 100 Millionen Jahre. Da man die langperiodischen Kometen nur einmal beobachtet hat, weiß man vergleichsweise wenig über ihre Umlaufbahn und ihren Ursprung. Entstanden sind die Kometen wohl im äußeren Bereich des Sonnensystems, wie ihre Zusammensetzung aus flüchtigen Substanzen nahelegt.

Liste von Kometen

Literatur


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