Japan (Geschichte)
Japan nimmt geschichtshistorisch aufgrund seiner isolierten Lage als Insel eine Sonderstellung unter anderen Ländern der europäisch-asiatischen Geschichte ein. Manche Historiker sehen die Entwicklung Japans als Modell von der Stammes- über die Adels- und Feudalgesellschaft bis hin zur Moderne. Die ersten Menschen haben Japan vermutlich zwischen 100.000 bis 200.000 v.u.Z. in drei Wellen besiedelt: über Sibirien, über Korea und auf dem Seeweg aus Südostasien. Die erste Erwähnung Japans in schriftlichen Quellen wird im chinesischen Chronikenzyklus 24 Dynastiegeschichten überliefert. Als ein unmittelbarer Nachbar hat China die Entwicklung von Japan maßgeblich beeinflusst: die Schrift, der Buddhismus und nicht zuletzt das chinesische System der Hofränge und der Beamtenstaat bis hin zur gesellschaftlichen Ethik finden sich in der japanischen Gesellschaft auch heute noch wieder.
Die Geschichte Japans wird für gewöhnlich in Perioden betrachtet, die Marken für Zeiten der Isolation und des Kontakts mit der Außenwelt setzen.
Periodisierung
Frühe Geschichte
- Jōmon-Zeit (bis 300 v. Chr.)
- Jäger-und-Sammler-Kultur. Erstes Auftreten von Ackerbau.
- Yayoi-Zeit (ca. 300 v. Chr. – 300 n. Chr.)
- Herausbildung von Kleinstaaten, Reis-Ackerbau.
Altertum
- Kofun-Zeit (ca. 300 – 552)
- Vereinigung Japans, Bildung des Kaisertums (Tennō).
- Asuka-Zeit (552 – 710)
- Einführung des Buddhismus als Staatsreligion, Übernahme des chinesischen Hofwesens.
- Nara-Zeit (710 – 794)
- Die Festlegung einer dauerhaften Hauptstadt[1] (Heijō-kyō, heute Nara), Zunahme der wirtschaftlichen und staatlichen Aktivitäten.
- Heian-Zeit (794 – 1192)
- Verlegung der Hauptstadt nach Heian-kyō (heute Kyōto), Abnahme der Macht des Kaiserhofes, stärkerer Einfluss des kaiserlichen Beamtentums am Hof.
Das japanische Mittelalter
- Kamakura-Zeit (1192 – 1333)
- Aufstieg des Kriegeradels (Shōgun) gegenüber dem Adel in Kyōto, Abwehr einer versuchten Mongoleninvasion in den Jahren 1274 bis 1281.
- Muromachi-Zeit (1338 – 1573)
- Innere Unruhen und Bürgerkriege (Zeit der streitenden Reiche), wirtschaftliche Blüte.
- Azuchi-Momoyama-Zeit (1573 – 1603)
- Ende der Bürgerkriege, Japan ist wieder ein Einheitsstaat. Ankunft der ersten Europäer in Japan (Epoche des Namban-Handels).
Frühe Neuzeit
Moderne
- Meiji-Zeit (1868 – 1912)
- Während der Regentschaft des Kaisers Mutsuhito entwickelt sich Japan aus dem rückständigen Feudalstaat zur imperialen Großmacht. Kriege gegen Russland, das Kaiserreich China und Korea.
- Taishō-Zeit (1912 – 1926)
- Ein körperlich und geistig behinderter Kaiser Yoshihito, politisch liberale Zeit, zunehmender westlicher Einfluss.
Zeitgeschichte